Timing war noch nie meine Stärke und Loslassen sowieso nicht.

Die Hoffnung stirbt zu letzt.

Wie lernt man zu erkennen, wenn man etwas loslassen muss, wann ist der richtige Zeitpunkt?

Ich für meinen Teil habe bisher immer den Zeitpunkt gewählt, an dem die Titanic auf dem Grund angelangte. Andere, vielleicht schlauere Menschen, wählen den Zeitpunkt, an dem sie untergeht.

Ich springe nicht. Ich bin kein Springer-Typ. Ich hocke da und schaue zu, wie alles versinkt. Und erst wenn nichts mehr zu retten ist, gehe ich.

Es ist schlecht für mich, ich sterbe jedes mal mit.

Manchmal würde ich gern wissen, was ich für ein Mensch wär, wenn ich es geschafft hätte frühzeitig zu springen. Wenn ich es geschafft hätte loszulassen. Wäre ich weniger zerbrochen? Oder vielleicht mehr? Wäre ich kalt oder hätte ich dann mehr Stolz? Würden dann diese ganzen Dinge nicht so schwer auf mir lasten? Würde ich sie dann immer noch wieder und wieder aufarbeiten?

Ich will lernen, aber ich mache immer wieder die gleichen Fehler. Immer wieder erkenne ich noch Sinn in etwas, was vielleicht sinnlos ist. Oft belüge ich mich selbst, weil ich nicht sehen will, wie etwas Schönes derart zerbricht.

Hat denn wirklich alles ein Ende? Kann man diesen Kreislauf nicht durchbrechen? Wozu gibt es Worte wie "Ewigkeit" und "Unendlichkeit" wenn doch alles ein Ende hat.

Belügen oder klar sehen? Ist es eine Frage, wie angenehm man etwas empfindet? Will ich denn überhaupt klar sehen?

Loslassen.... der mit Abstand schwierigste Stolperstein in meinem Leben.





kingwelf, Montag, 3. November 2008, 23:53
Es ist seltsam, was dies auch immer zu bedeuten hat, denn eigentlich weiß ich es selber nicht. Ich lese deine Texte, und plötzlich bin ich darin gefangen, umhüllt, wie mit einer Decke.

EDIT:
Und ich weiß jetzt auch warum. Loslassen, genau das sollte ich eben tun, und auf der anderen Seite wieder zu packen...

Danke für diese warme Decke, es war sehr kalt in dieser Nacht.
Ich hätte den Mut ohne dich nicht aufgebracht.

stoergeraeusche, Dienstag, 4. November 2008, 18:11
Gern geschehen. Es freut mich, wenn ich ein wenig Wärme in die Nacht bringen konnte. Aber auch ich habe zu danken. Nun weiss ich, dass ich nicht alleine damit bin.

kingwelf, Mittwoch, 5. November 2008, 01:49
Ich glaube man ist nie alleine, nur der Blick kann sich plötzlich ändern.
Und manchmal, ist man nur blind, taub und stumm.