Montag, 3. November 2008
mir war grad danach:



Paul Kalkbrenner - Sky and Sand (feat. Fritz Kalkbrenner)






gesehen auf http://mrbranchphoto.com








Timing war noch nie meine Stärke und Loslassen sowieso nicht.

Die Hoffnung stirbt zu letzt.

Wie lernt man zu erkennen, wenn man etwas loslassen muss, wann ist der richtige Zeitpunkt?

Ich für meinen Teil habe bisher immer den Zeitpunkt gewählt, an dem die Titanic auf dem Grund angelangte. Andere, vielleicht schlauere Menschen, wählen den Zeitpunkt, an dem sie untergeht.

Ich springe nicht. Ich bin kein Springer-Typ. Ich hocke da und schaue zu, wie alles versinkt. Und erst wenn nichts mehr zu retten ist, gehe ich.

Es ist schlecht für mich, ich sterbe jedes mal mit.

Manchmal würde ich gern wissen, was ich für ein Mensch wär, wenn ich es geschafft hätte frühzeitig zu springen. Wenn ich es geschafft hätte loszulassen. Wäre ich weniger zerbrochen? Oder vielleicht mehr? Wäre ich kalt oder hätte ich dann mehr Stolz? Würden dann diese ganzen Dinge nicht so schwer auf mir lasten? Würde ich sie dann immer noch wieder und wieder aufarbeiten?

Ich will lernen, aber ich mache immer wieder die gleichen Fehler. Immer wieder erkenne ich noch Sinn in etwas, was vielleicht sinnlos ist. Oft belüge ich mich selbst, weil ich nicht sehen will, wie etwas Schönes derart zerbricht.

Hat denn wirklich alles ein Ende? Kann man diesen Kreislauf nicht durchbrechen? Wozu gibt es Worte wie "Ewigkeit" und "Unendlichkeit" wenn doch alles ein Ende hat.

Belügen oder klar sehen? Ist es eine Frage, wie angenehm man etwas empfindet? Will ich denn überhaupt klar sehen?

Loslassen.... der mit Abstand schwierigste Stolperstein in meinem Leben.




you've raped my faith, you've stolen everything I believed in, but you'll never get that close again to rip my heart out ...





Freitag, 10. Oktober 2008




Donnerstag, 9. Oktober 2008
Befreit aus dem krankmachenden Job. Endlich. Resturlaub wurde gewährt, konnte einen Monat zu hause bleiben, bis auf einen Tag, da musste ich einspringen.

Nun bin ich offiziell arbeitslos. Ohne Bezüge, da ich selbstverschuldet dazu gekommen bin. Mir ist das wurst. Zeit ist unbezahlbar.

Mein Körper allerdings nutzt diese Ruhepause um alle Seuchen, die ich all die Jahre unterdrückt und nicht ausklingen lassen hab, da ich "nicht krank sein konnte", einmal ordentlich zu durchleben. Eins nach dem anderen bricht aus und ich lieg fast nur noch flach. Ohne Krankenversicherungsschutz btw.... Aber zum Arzt will ich auch nicht, die haben bei mir verschissen. Der Arzttermin, der noch ausstand, war bei einer Neurologin, die mir ein Antidepressivum verschreiben wolle und meinte, weil ich es nicht haben wollte, dass ich garnicht krank sei und hat mich wieder zur Arbeit geschickt.

Der erste Arzt will mir nun kein Attest ausstellen, er sei ja nicht befähigt dafür. Lügen verteilen bitte an wen anders, nicht an mich. Die Neurologin hab ich erst garnicht gefragt.

Außerdem ist es für mich schwer, mich jetzt über mich selbst zu definieren, wo ich es doch vorher immer nur über die Arbeit tat. Wer bin ich? Wer war ich? Ich fühle mich wie ein Junky auf Turky, allerdings noch lange nicht geheilt und nicht willig wieder mit dem "Stoff" anzufangen, der Gesellschaft und ihren Zwängen zum Trotz. Ich will einfach noch nicht.

Ich scheiß auf alles, ich mach jetzt mein Ding... Ich versklave mich nicht länger.