Dienstag, 19. August 2008
Wenn man sich an Menschen wendet, weil es einem schlecht geht, weil man Unterstützung und Trost sucht, Verständnis und all dies, dann ist es bitter, wenn man sich entschuldigen soll für das, was man ist.

In der letzten Zeit wird mir bewusst, dass der Egoismus um mich herum mich langsam zersetzt, mich auffrisst. Monatelang stelle ich mich selbst zurück und tue, was von mir verlangt wird. Ausnahmslos. So sehr, dass ich Hilfe bei einem Arzt gesucht habe. Ich habe die Schuld auf mich genommen obwohl ich es ungerecht fand, nur anderen zu Liebe. Meinem Umfeld begegne ich mit allergrößtem Respekt, selbst wenn er oft unverdient ist. Wenn man mir ins Gesicht geschlagen hat, dann habe ich mich hinterher dafür entschuldigt, meinem Gegenüber einen Grund für den Schlag gegeben zu haben, auch wenn es keinen gab.

Ich habe mich klein gemacht, unscheinbar. Hatte kein Vertrauen mehr zu mir selbst, habe mich verloren, noch bevor ich mich wiederfinden konnte.

Mein Leben ist kein Gefallen... Ich lebe nicht um anderen einen Gefallen nach dem nächsten zu tun um letztendlich noch dafür gehasst zu werden. Dabei bleibe ich zu sehr auf der Strecke.

Auf meinen Gefühlen wird herumgetrampelt. Es tut weh, oh ja, das tut es. Aber egal, wie oft ich das sage, es wird weitergetrampelt. Und am Ende des Tages stehe ich noch als Täter da, weil ich mich nicht so verhalten habe, wie mein Umfeld es erwartet hat.

Wer mich nicht so mag, wie ich wirklich bin, ohne dass ich mich verformen / verstellen / verleugnen muss, der hat mich nie gemocht! Auf Heucheleien und gesprochene Worte, die nicht umgesetzt werden, gebe ich nichts mehr.

Ein Mensch, der sich selbst so wichtig ist, dass er den Blick für das Wesentliche verlor, hat mich nicht verdient.

Ich bin kein besserer Mensch, nein das nicht. Aber ich bin ein Mensch, der noch fähig ist auf andere einzugehen, sich versucht in sie hinein zu versetzen, sie zu erkennen. Ein Mensch, der sie nicht mit einer Illusion vergleicht um ihnen im nächsten Moment zu sagen, dass sie es nicht wert gewesen sind, weil sie sind wie sie sind.

Jedes Wort ist zu viel.
Ich bin bereits leer.

you've raped my faith, you've stolen everything I believed in, but you'll never get that close again to rip my heart out




Sonntag, 10. August 2008
Es ist Samstag. Samstage sind toll. Eigentlich. Aber es gibt da so Dinge im Kopf, die selbst einen Samstag dazu bringen, sich doof anzufühlen.

Im Moment sitze ich im Wohnzimmer. Wir mixen ein wenig Musik, trinken Wodka-Ahoi *lol* und reden. Es ist gemütlich und ausgeglichen. Aber dennoch hab ich im Moment immer im Hinterkopf, dass mir was ganz entscheidenes fehlt... so im Leben. Dauernd.

Dabei sind Samstage viel zu schade dafür, sich nicht gut zu fühlen oder immer an etwas denken zu müssen, das einem irgendwie fehlt.

Wenn man doch den Kopf einfach mal abschalten könnte, würde alles vllt. ein wenig einfacher sein, unbefangener, unbelastet.

Einfach mal fallen lassen... Einfach mal ich selbst sein. Lange ist es her....




Mittwoch, 6. August 2008
Es liegen 2,5 Wochen hinter mir, in denen ich krank geschrieben war. Burn-Out. Ich bin nur noch eine Hülle, fühle mich leer und unausgefüllt. Keine Lust zu nichts mehr, keine Kreativität, keine Motivation, Pessimismus.

Die Auszeit tat mir gut, jedoch hat sie an der Situation nichts geändert. Auf der Arbeit, der ich seit 3 Tagen wieder nachgehe, habe ich nun eine Halbtagskraft, die während meiner Abwesenheit tapfer versuchte mich zu vertreten.

Ein weiterer Arzttermin steht noch aus, nächste Woche. Ich weiss nicht was das wird und ob man überhaupt etwas tun kann. Lediglich Abstand zu allem und wieder zu mir finden, könnten diesem schweigenden Chaos in mir noch zusetzen und es vielleicht vertreiben. Dazu reichen aber 2,5 Wochen nicht. Lange nicht.

Gestern habe ich meinem Vorgesetzten gesagt, dass ich gehen werde. Dass die Arbeit mir hier keinen Spaß mehr macht und ich mich weiterentwickeln möchte und ich hier aber keine Möglichkeiten mehr dafür sehe. Er hat es eingesehen, jedoch rief er auch Schuldgefühle in mir hervor.

Diese miesen fiesen Schuldgefühle habe ich immer, wenn ich für mich selbst eintrete. Sei es auf der Arbeit, bei Freunden oder in der Familie. Immer zu habe ich Schuldgefühle wenn ich "nein" sage oder wenn ich eine andere Meinung vertrete oder mich unrecht behandelt fühle und dies auch kund tue.

Normal ist das nicht und es wird ein langer Weg zu mir zurück. Zu dem, was ich einmal war.

Die Auszeit hat bewirkt, dass ich merkte, dass ich tatsächlich einmal Zeit habe für andere Dinge, dass ich es sogar schön finde mir Zeit für jemanden zu nehmen oder einfach nur mal ein Buch zu lesen.

Kaum kam ich Montag von der Arbeit, war es, als hätte es diese Auszeit nicht gegeben. Am liebsten hätte ich mich eingesperrt, wollte meine Ruhe, wollte nicht noch zusätzlichen Freizeitstress. Seit 3 Tagen nun blocke ich wieder alles ab... Ich vernachlässige wieder alles. Ich schleppe mich zur Arbeit und versuche den Tag hinter mich zu bringen. Danach bin ich wieder leer, die Hülle, die Hülle die keine Meinung vertreten will, die niemanden hören oder sehen will und die irgendwie perspektivlos ist.

Ein Teufelskreis...