Freitag, 10. April 2009
Fühle mich noch geschwächt von der Virenattacke, die mich für ein paar wenige Tage ins Bett warf. Da jetzt aber langes Wochenende ist und das Wetter so schön, wage ich es, einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Genauer in einen Garten. Nicht meinen, hab ja keinen. Einen fremden Garten. Einladungen können nett sein, habe aber angedroht, dass ich gleich wieder fahre, wenn mein Körper das so will. Wenn man dem nämlich nicht Recht gibt, dann nimmt er sich das einfach. Und der sitzt immer am längeren Hebel.

Meine verquanzten, verquollenen Schnupfenaugen muss ich noch irgendwie geschickt hinter einer übergroßen Sonnenbrille verstecken. Wie gut, dass die Sonne scheint.




Mittwoch, 6. August 2008
Es liegen 2,5 Wochen hinter mir, in denen ich krank geschrieben war. Burn-Out. Ich bin nur noch eine Hülle, fühle mich leer und unausgefüllt. Keine Lust zu nichts mehr, keine Kreativität, keine Motivation, Pessimismus.

Die Auszeit tat mir gut, jedoch hat sie an der Situation nichts geändert. Auf der Arbeit, der ich seit 3 Tagen wieder nachgehe, habe ich nun eine Halbtagskraft, die während meiner Abwesenheit tapfer versuchte mich zu vertreten.

Ein weiterer Arzttermin steht noch aus, nächste Woche. Ich weiss nicht was das wird und ob man überhaupt etwas tun kann. Lediglich Abstand zu allem und wieder zu mir finden, könnten diesem schweigenden Chaos in mir noch zusetzen und es vielleicht vertreiben. Dazu reichen aber 2,5 Wochen nicht. Lange nicht.

Gestern habe ich meinem Vorgesetzten gesagt, dass ich gehen werde. Dass die Arbeit mir hier keinen Spaß mehr macht und ich mich weiterentwickeln möchte und ich hier aber keine Möglichkeiten mehr dafür sehe. Er hat es eingesehen, jedoch rief er auch Schuldgefühle in mir hervor.

Diese miesen fiesen Schuldgefühle habe ich immer, wenn ich für mich selbst eintrete. Sei es auf der Arbeit, bei Freunden oder in der Familie. Immer zu habe ich Schuldgefühle wenn ich "nein" sage oder wenn ich eine andere Meinung vertrete oder mich unrecht behandelt fühle und dies auch kund tue.

Normal ist das nicht und es wird ein langer Weg zu mir zurück. Zu dem, was ich einmal war.

Die Auszeit hat bewirkt, dass ich merkte, dass ich tatsächlich einmal Zeit habe für andere Dinge, dass ich es sogar schön finde mir Zeit für jemanden zu nehmen oder einfach nur mal ein Buch zu lesen.

Kaum kam ich Montag von der Arbeit, war es, als hätte es diese Auszeit nicht gegeben. Am liebsten hätte ich mich eingesperrt, wollte meine Ruhe, wollte nicht noch zusätzlichen Freizeitstress. Seit 3 Tagen nun blocke ich wieder alles ab... Ich vernachlässige wieder alles. Ich schleppe mich zur Arbeit und versuche den Tag hinter mich zu bringen. Danach bin ich wieder leer, die Hülle, die Hülle die keine Meinung vertreten will, die niemanden hören oder sehen will und die irgendwie perspektivlos ist.

Ein Teufelskreis...




Mittwoch, 23. April 2008


Nein, ich will nicht jammern und nein, es ist eigentlich nicht so schlimm.

Die doofe Erkältung will sich nicht entscheiden, wohin sie nun will. Erst die Nase, dann ein Kratzen in der Lunge, dann wieder die Nase, dann beides.

Bin gestern früh ins Bett, eigentlich hauptsächlich wegen der miesen Verspannung, konnte mich kaum mehr bewegen. Habe dann meine Medikamentenschublade durchsucht und einige brauchbare Dinge gefunden.

Habe mir sogleich einen Cocktail aus Magnesium, Sinupret forte und Soledum Kapseln gebastelt und mich einmal mit Nasenspray zugedröhnt. Konnte dann wunderbar schlafen und bin recht erholt noch vor dem Weckerklingeln um 6 Uhr aufgewacht.

Jetzt pushe ich mich gerade mit Vitamin C und noch mehr Magnesium hoch. Eine riesen Box mit Taschentüchern steht neben mir und ist heute mein bester Kumpel.

Meine vegane Ernährung sollte nun mein As im Ärmel sein. Schließlich werde ich nicht dauerhaft zwangsmediziert, so wie es Fleischesser nunmal beim Essen werden.

Also bis zum Wochenende möchte ich auf jeden Fall einen Schritt weiter mit meiner Genesung sein. Die Arbeitswoche erscheint bis jetzt relativ Stressfrei. Die Chancen stehen gut. Auf jeden Fall soll die Verspannung weg und auch mein Brustkorb soll aufhören zu knacken, wenn ich mich bewege.

Ich schaff das schon, die Sonne hilft meinem Gemüt.

Seele gut, alles gut.




Dienstag, 22. April 2008
Ja, ich bin ein kleines buckliges Ding. Zumindest seit dem Wochenende.

Mein Buckel ist eigentlich kein Buckel. Ich mach ihn nur, damit mir der Schulter-Nackenbereich nicht so weh tut. Und da weiß ich auch woher der Wind weht. Meine Wenigkeit sitzt einfach zu viel vorm PC und das meist völlig regungslos.

Vor allem seit dem ich mich zu den Counter Strike-Süchtlingen zählen muss, wofür ich mich auch sehr schäme, weil gerade ich immer jeden verspottet habe, der irgendwie zocksüchtig war, sitze ich stundenlang nur da und bewege die Finger meiner linken Hand und so ein ganz wenig die Maushand.

Das wars dann auch. Und weils so schön ist, merkt man nicht, wie die Zeit vergeht und findet sich dem Kreislaufkollaps nahe, viele Stunden später, wieder, in einer Welt, die zunächst fremd erscheint.

Man steht auf und merkt, dass man das Laufen erst wieder erlernen muss. Muskeln verkümmern schnell, aber so schnell o.O. Auf wackligen Beinen tapst man dann in die Küche um sich notdürftig mit Kalorien, Fett und Vitaminen zu versorgen. Eventuell denkt man auch an die Flüssigkeitsaufnahme. Dann noch zum Einzylinder gehuscht, auf noch immer wackligen Beinen und dann sitzt man (frau) schon wieder... zwar nicht vorm PC aber auf dem Klo.

Jetzt habe ich den Salat und leide unter einer schlimmen Verspannung vom Dahocken. Schlimm ist auch, dass es mich aber immer wieder zum PC zieht. Berufsbedingt geht es nicht anders. Und die Freizeit in der Woche ist spärlich gesäht, die paar Stunden kann man auch noch Zeugs im Internet erledigen... oder eben zocken.

Die Verspannung fühlt sich an, als hätte sich etwas unter meiner Haut eingenistet. Ein neuer Mitbewohner, ein neues Haustier, irgendwie sowas. Blöd nur, dass ich gerade mal so alleine Platz in meiner Haut hab. Da kann nicht noch etwas mit wohnen. Das tut weh.

Mal sehen was ich tun kann um den unerwünschten Untermieter loszuwerden. Eine Badewanne habe ich nicht, das fällt aus. Aber vielleicht kopfüber von der Tür hängen lassen...

Das sollte helfen.