Montag, 26. April 2010
Ich freue mich auf den Tag, an dem ich jemandem begegne, der real ist und der es zweifellos wert ist, in der ungebremsten Wucht meiner angestauten Gefühle schwimmen zu können. Und dabei nicht untergeht.




Montag, 28. September 2009
Ich habe keine Lust mehr in alter Scheiße rumzukramen. Habe genug Zeit in meinem Leben damit verschwendet, irgendwelchen Erinnerungen nachzuhängen und alte Suppe aufzuwärmen. Außerdem hab ich mittlerweile alles bestimmt fünf Mal aufgearbeitet und durchdacht.

Ich möchte endlich nach vorne gucken, weil sich da das Leben abspielt. Was gestern passiert ist oder vor einem Jahr lässt sich eh nicht mehr ändern und außerdem hat es immer zu irgendwas geführt, was dann doch wieder gut war.

Und das geht auch ganz ohne dass ich ständig drüber nachdenken muss was ich hätte besser machen können. Kann ich nämlich nicht. Es ist passiert.

Und ich lerne daraus, egal ob ich das nun will. Es ist ein stätiger Prozess, der sich nicht aufhalten lässt. Und das ist gut so.




Freitag, 14. August 2009
Ich lebte mal in Newcastle für einige Monate. Ich dachte ich liebte diese Stadt. Hatte "Heimweh" nach ihr und wollte nach meiner Rückkehr immer wieder dort hin. Nach 5 Jahren habe ich mir diesen Wunsch erfüllt und bin rüber geflogen. Weil ich total schlecht darin bin Kontakte langfristig zu halten, wusste ich von niemandem mehr, der dort noch wohnte, den ich kennen könnte. Lebte also in einem Hotel. Die Stadt ist immer noch toll, jung, bunt, laut und international. Aber sie ist nicht das, was sie für mich war. Ich stellte fest, dass es die Menschen waren, mit denen ich damals meine Zeit verbrachte, die meine Erinnerungen an die Stadt so rosarot füllten. Ich lernte neue Menschen kennen und war trotzdem sehr begeistert, wie offen und freundlich die Menschen dort im Gegensatz zu meiner Heimatstadt sind. Ich war also dort und habe nicht viel mitgenommen außer der Erkenntnis, dass es nicht die Stadt war, nach der ich Sehnsucht hatte. Es war die Summe aus allem, was ich damals erleben durfte.

Heute geht es mir mit Berlin so. Ich habe Urlaub und überlege, ob ich hinfahre um mir die Augen öffnen zu lassen, dass es nicht die Stadt ist, die mein Herz gefangen hält. Sondern die Summe dessen, was ich dort erleben durfte.




Freitag, 19. Juni 2009
Vor zwei Jahren entdeckte ich es, mitten in einer melancholischen Sommernacht. Ein Sonnenblumenfeld außerhalb der Stadt, mitten in der Pampa. Es raubte mir den Atem und spendete soviel Trost. Stundenlang saß ich dort, auf der Motorhaube meines Autos auf dieses nächtliche Feld blickend. Darüber der Mond, sehr groß in jener Nacht und rot war er. Von da an besuchte ich im gleichen Sommer dieses Feld wann immer ich mich schlecht fühlte, nachts, ungestört. Ruhe. Schönheit. Trost.

Letzten Sommer hatte ich nicht das Bedürfnis dieses Feld aufzusuchen, aber daran gedacht habe ich oft.

Heute war es wieder soweit, ich fühlte mich leer und in mir nur noch Kabelsalat. Zu viel Stress, zu voll mit Problemen anderer Menschen, zu wenig Gedankenkraft für mich selbst. Und ich dachte an mein Sonnenblumenfeld.

Es dauerte länger, bis ich es fand, hatte den Weg dorthin fast vergessen. Aber ich habe es wiedergefunden...

Aus dem Sonnenblumenfeld ist nun ein wildes Kamillenfeld geworden. Es duftet und ist fast genauso schön wie es einst mit Sonnenblumen bestückt war. Es war nicht Nacht, es dämmerte lediglich. Aber lange bleiben wollte ich nicht. Direkt neben diesem Fleckchen Erde, das mir einst soviel Trost spendete, ist nun eine Autobahn fertig gestellt worden.




Donnerstag, 28. Mai 2009
Es kommen Menschen in Dein Leben... entwickeln Gefühle. Du erzählst von Deinen Wunden und sie versprechen, was das Zeug hält, dass sie anders sind. Sie gehen gar in die Luft wenn man sie mit einem von denen vergleicht.

Sie kommen, stecken ihr ***** in Dich, verlieben sich. Du glaubst, dieser Mensch wäre anders, vor allem, weil er es so betont. Es kommen epische Sätze, die sich ins Hirn einbrennen und Du glaubst, was Dir dieser Mensch sagt.

Eines morgens wacht dieser Mensch auf und entdeckt, dass Du ihm sein Ego nicht genug geschmeichelt hast, dass Du auch Interessen hast. Er wacht auf und merkt, dass seine Gefühle weg sind. Spricht davon, dass man trotzdem wichtig sei, man weiss aus Erfahrung, wie so etwas weitergeht. Natürlich bestreiten diese Menschen solche Aussagen und Erfahrungswerte, denn sie sind ja anders.

Und dann versuchst Du neutral zu sein, das Gleichgewicht zu finden. Lässt Dir noch schnell ein paar Wochen irgendwas vorheucheln, bis Du morgens erwachst und feststellst, dass diese Menschen alle gleich sind, egal was sie gesagt haben. Wenn sie erstmal festgestellt haben, dass sie kein persönliches Interesse Dir gegenüber vertreten können, mutieren sie alle zu einer Einheit, da gibt es keine Ausnahme.

Du stellst fest, dass Du wieder mal einem von diesen egomanen, verblendeten Menschen mit sozialer Phobie begegnet bist und den ganzen Mist abgekauft hast, die diese Menschen von sich geben. Vielleicht haben sie es mal so gemeint, aber am Ende zeigen sie doch ihre Fratze, die eiskalte Fratze, wenn die rosa Maske abgewaschen ist.

Ich habe wirklich wichtigeres zu tun als zu versuchen diese Menschen davon zu überzeugen, dass es mehr als sich selbst gibt.




Dienstag, 19. Mai 2009
Aufs Leben gerechnet habe ich dort nur Momente verbracht. Aber ich erinnere mich an diese Momente, als wäre es erst gestern gewesen.

Immer bin ich dort in der beginnenden Nacht angekommen. Alles war dunkel und still. Ich ging diese wunderbare Strasse entlang durch eine große, alte Holztür und durch einen Hinterhof. Dort wohnte er. Ein paar Treppenstufen mit Teppich belegt hinauf und ich war angekommen. Wenn ich dort war, dann immer für einige Tage, selten verließ ich diese Wohnung bevor ich wieder nach Hause fahren musste.

Wir hatten gefühlt endlos Zeit, die Dunkelheit schützte uns und machte alles entspannt. Viele Stunden verbrachten wir so, vor allem im Bett ganz knapp unter der Decke. Ich erinnere mich genau an das Gefühl nicht schlafen zu wollen, jede Minute zu genießen, die ich dort sein durfte. Ich erinnere mich, wie es sich anfühlte doch eingeschlafen zu sein und im Hellen wieder zu erwachen. Nichts war mehr still, von überall her kamen Geräusche und die Sonne schien durch die Fenster. Ich wusste, dass ich ihm nicht nahe sein konnte, wenn es hell war, es war alles zu stressig.

Den Einbruch der Dunkelheit und damit das Kommen der entspannten Stimmung konnte ich kaum noch erwarten, die Zeit rumkriegen, die Minuten zählen...

Dann kam sie, die zweite Nacht und fast immer die letzte bevor ich fahren musste. Es brach mir das Herz zu wissen, dass ich in diesem Bett vielleicht nie wieder schlafen dürfen werde, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehe. Jedes Mal fuhr ich los und hatte Angst nie wieder kommen zu dürfen.

Dort verlor ich mein Herz, dort wollte ich bis zum letzten Atemzug bleiben.

Vielleicht komme ich wieder... ganz vielleicht.




Montag, 11. Mai 2009
Ich stand im Sommerwind, atmete tief ein und spürte, wie es sich anfühlt frei zu sein.




Sonntag, 26. April 2009




Montag, 2. Februar 2009
Habe ich wieder ein Vorstellungsgespräch. Diesmal habe ich auch ernsthaftes Interesse, da die Konditionen meinen Wünschen entsprechen.

Und morgen... ist es eine Woche her. Ich denke, das war genug Zeit um finally erkennen zu können, wie groß das Interesse der Gegenseite ist. Ist quasi die Antwort auf eine ungestellte Frage. Und plötzlich fühle ich mich bestätigt in jedem kleinen Zweifel, der jemals aufkam in dem Ding.




Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter.
Robert Lembke

Wenn Worte ihre Bedeutung verlieren, verlieren Menschen ihre Freiheit.
Konfuzius

Die gefährlichsten Berechnungen, die wir anstellen, nennen sich Illusionen!
Georges Bernanos

Mancher ist so überzeugt, daß er gar nicht mehr weiß, wovon.
Thomas Niederreuther

Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten.
Anonym

Wer kein schlechtes Gewissen hat, hat überhaupt keins.
Thomas Niederreuther

Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung.
Anatole France

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
Albert Schweitzer

Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast.
George Bernard Shaw

Die Freunde, die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen.
Marlene Dietrich

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Bertolt Brecht

Jemanden vergessen wollen heißt an ihn denken.
Jean de la Bruyère

Beide schaden sich selbst: der zuviel verspricht und der zuviel erwartet.
Gotthold Ephraim Lessing