Freitag, 24. April 2009
Ganz oft, wenn ich unter der Dusche stehe und mir die Haare wasche, dann denke ich an jenen Augenblick, als er mit mir duschte. Als ich mir die Haare wusch, das Shampoo ausspülte. Wie er liebevoll über meinen Kopf strich und mir eine Stelle zeigte, an der immer noch Schaum war. Früher habe ich das nie bemerkt.

Wenn ich mir jetzt den Schaum aus dem Haar spüle, und genau an der Stelle angelangt bin, die er mir damals gezeigt hat, dann schließe ich die Augen und denke an jenen Augenblick und wünschte manchmal, er wäre da.




Donnerstag, 23. April 2009
Ich hatte Angst davor.

Und doch habe ich den Fehler gemacht und SMS aufgeräumt, sortiert, ich kann sie nicht löschen. Sie dokumentieren viele Monate, viele Momente, viele Situationen. Sein Ordner umfasst nun genau 200 SMS, jede so wertvoll für mich, jetzt, da sie nicht mehr gültig sind. Die Worte nicht mehr voll sondern leer. Und obwohl ichs nicht wollte, laufen mir die Tränen. Ich kann nichts dagegen machen. Eigentlich ist doch nichts passiert, es ist doch noch. Aber es ist nicht mehr wie es war. Die Worte waren deutlich, unmissverständlich. Liebe wartet nicht, sagt er.

Ich erinnere mich, wie es begann, wie es fast zerbrach, wie ich mich aufgerieben habe an den Umständen, wie er es tat. Wie wir stritten und doch nie ohne den anderen konnten. Die Zeit, die ich verbrachte mit warten, hoffen, bangen. Mit Vorfreude. Mit Schmerz.

So viele Tränen sind geflossen und noch immer habe ich genug von ihnen, dass sie auch jetzt noch mein Kopfkissen tränken.

Es fühlt sich schrecklich an. Nicht dieser Wut-Schmerz, der es sonst war, sondern einfach nur Trauer um etwas, das vielleicht nie eine Chance hatte, obwohl wir alles versucht haben. Über unsere Grenzen hinaus. Es musste so kommen.

Und auf meinem Bett liegt ein Werbeprospekt mit den Lettern:

Liebe wartet nicht....




...dann würde sich alles ein bißchen besser anfühlen:

Im nächsten Leben...




Freitag, 23. Mai 2008
Eigentlich heißt es ja "heiter-wolkig" aber das wär mir zu optimistisch.

Nach Regen folgt immer Sonnenschein. Ein Gespräch schiebt Woken weg und die Welt erscheint in einem anderen Glanz.



Doof nur, dass ich ein gebranntmarktes Kind bin und mein Vertrauen nicht an jeder Ecke zu erwerben ist. Ich bin misstrauisch nach dem ganzen. Und das wiederum nervt mich, aber es wird schon einen Grund haben.

Gut, dass ich in ein paar wenigen Stunden ein freier Mensch sein werde und ich mich nicht aus dem Bett quälen muss, wenn ich doch noch müde bin. Und dass ich meine Zeit nicht da verbringen muss, wo ich nicht gerne bin. Das Wochenende naht und ich will endlich Ruhe...

Ich freue mich nicht aufs Wochenende. Ich freue mich auf garnichts. Aber das wird wohl wieder anders werden *hoff*




Mittwoch, 21. Mai 2008
Er ist es nicht wert.

Das hat er gerade selbst bewiesen.

Er spielt Spielchen mit mir. Und ich klink mich aus.

Ich weiss sehr wohl was ich wert bin. Und ich weiss sehr wohl, dass ich mein Pulver nicht verschiessen muss, wo es nicht anerkannt wird.

Ignorieren und zu lesen, was ich schreibe, einen verzweifelten Versuch nach dem anderen zu ihm durchzudringen, alles ignoriert.

Und dann eine kleine Nachricht.... Die alles zerstört hat. Die mir mehr als deutlich zeigte, wie sehr es es genießt, wenn ich auf Knien hinter ihm herrutsche.

Damit ist Schluss. DAS ist er mir nicht wert.




.... da war sie... eine schlimme Ohrfeige. Emotional ausgeteilt und mit dem ganzen Körper eingefangen, vor allem aber mit dem Herzen.

Wenn einer einen zurücklässt, ohne ihm zu sagen warum, dann tut das weh. Wenn einer einen ignoriert, ohne dass er weiss warum, dann zermürbt das die Seele.

Kein Wort. Seit 14 Stunden nun schon. Kein einziges Wort.

Dafür litt ich unter Rededurchfall. Der Rededurchfall prallt wieder ab, wie immer in solchen Situationen, an der Mauer, die plötzlich aus dem Boden schoss. Leider konnte ich nicht sehen, wer die Mauer erbaut hat und wo sie plötzlich herkam.

Ich bin ein flennendes Stück Trübsal. Sogar auf der Arbeit rinnen mir die Tränen ungewollt über die Wangen. Es ist mir peinlich, aber es geht automoatisch, ich kann sie nicht stoppen.

Wenn ich der Arbeit nicht mehr nachgehen kann, ohne dass es auffällt, dass meine Seele einen Frontalaufprall erlebt hat, dann ist es akut. Ein Fall für die Klinik. Ein Fall für ein paar Tage frei. Kann ich aber nicht... wie immer wenn ich sie brauche, die freien Tage.

Wenn Kollegen mich angucken und sagen, ich solle doch mal wieder lachen... Wenn Kollegen kommen und sagen "Du bist den ganzen Tag schon nicht so gut drauf, das hab ich gleich heute Morgen gemerkt", dann ist es akut, ja es ist akut. Meine Maske, die sonst immer gut funktioniert, ist mürbe, ich kann sie nicht gut geschauspielert Tragen. Meine Augen verraten doch eh alles.

Und wieder das Gefühl daran zu zerbrechen.

Wieder der Selbstvorwurf, warum ich meinen Kopf auch wieder in die Schlinge stecken musste und warum ich so blauäuig war und daran glaubte, dass es diesmal was wird. Ja diesmal geht es nicht schief.

Leider stimmt das nicht. Es ist wieder in die Hose gegangen.

Es ist Sommer, doch mir ist kalt, von tief drinnen, eisige Kälte. Wut, Enttäuschung aber vor allem Verzweiflung.

Und ich weiss nichtmal, was ich getan habe, dass ich diese Ohrfeige kassieren musste.




Sonntag, 27. April 2008
Nun habe ich wohl jemanden verloren. Ja, ich habe ihn verloren. Die Umstände und die Situation an sich haben das alles ja schon viel zu kompliziert gemacht, aber so richtig kompliziert wurde es erst, als wir unsere Köpfe angestrengt haben.

Er ist gegangen. Er wollte nie verstehen, wieviel er mir bedeutet und nun fühle ich mich leer und halb. Ein riesen Stück Urvertrauen ist mit ihm gegangen und es bleibt ein Loch.

Ihm ist es wohl recht so, denn er hat mich weggestoßen und mir unmißverständlich gezeigt, dass er nicht bereit ist, das ganze weiterzuführen. Und nun weiß ich nicht mehr was er macht und wie es ihm geht. Vielleicht war es sein Ziel, dass ich geh. Vielleicht wollte er den Schlussstrich, den er im Kopf gezogen hat, auf mich projezieren ohne dass ich davon wissen konnte. Vielleicht wollte er, dass es sich anfühlt, als hätte ich alles beendet.

Dem ist nicht so. Ich weiß nicht wieviele vertraute Dinge man jemandem entgegenbringen muss, damit er sie wertschätzt. Es ist als hätte er all das beiseite geschoben, alles was ich jemals zu ihm sagte, das meine Empfindungen ausdrückt, ist weniger wert gewesen als Dinge, die man auf der Goldwaage abwiegen kann.

Es geht mir nicht in den Kopf. Ihm geht es sicherlich gut, es ist ja auch sein Entschluss gewesen. Nicht meiner. Hätte ich nur ein klares Wort.

Nun ist alles grau. Dieser tolle Tag hat so ein böses Ende genommen, dass es mir schon leid tut, dass ich aufgestanden bin.

Warum werde ich für alles Schöne, was ich erlebe mit doppelter Wucht bestraft und auf die Knie gezwungen.

Warum ändern Menschen Ihre Meinungen und Ausdrücke so plötzlich und warum erkenne ich soetwas nicht?

Er fehlt und das ganz schrecklich. Aber ich habe nun keine Möglichkeit mehr mit ihm darüber zu sprechen, die hat er mir alle genommen.

Vertrauen war gestern. Leere und Trauer sind nun aktuell.

Ich will das nicht ertragen müssen und weiß nicht ob ich stark genug dafür bin.